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Stern

Bildband zum Kult-Club Das Buch zur R Gruppe – die Bruderschaft der rauen Porschefahrer

Die R-Gruppe huldigt Steve McQueen, dem King of Cool, und alten Porsche. Im “theRBook” von Frank Kayser hat der legendäre Klub ein Porträt gefunden, das genauso kompromisslos ist wie der Verein selbst.

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von Gernot Kramper

Frank Kayser hat die R-Gruppe porträtiert. Den legendären Porsche Club, in dem der Geist der frühen Jahre des Motorsports bewahrt wird. Kayser selbst kommt aus der Werbefotografie. Er beherrscht daher die Kunst, jedes Thema als Appetithäppchen für ein Produkt aufzubereiten. Sein “theRBook” ist das glatte Gegenteil. Fast so imposant wie ein Grabstein mit 580 Seiten und 824 Fotografien wird das “theRBook” zum Denkmal für die Bruderschaft der Klubmitglieder.

Mehr als Werbung

Aufmerksam wurde Kayser auf den exklusiven Club durch die Auftragsproduktion für ein Porsche-Magazin. Als er in Amerika ankam, fürchtet er zunächst, er würde vor einer Mauer stehen. “Die besitzen schon einen gewaltigen Promi-Status”, sagt er zum stern. “Aber dann waren sie alle ganz herzlich und erdverbunden. Typen wie du und ich.” Er sei wohl auch so einfach akzeptiert wurden, weil er schon immer von diesen “alten Karren” infiziert gewesen sei.

Zurück in Deutschland hat er dann die Bilder abgeliefert. Aber das war nicht genug. “Der Artikel, der dann erschien, war mir zu schön, zu glatt, zu werblich.” Das passte nicht zur R-Gruppe und nicht zu ihm. Der Werber wollte etwas Authentisches machen, etwas über echte Menschen und echte Autos sagen. Also wollte er ein Buch machen – gemeinsam mit einem großen Verlag. “Die waren von der Idee begeistert. Aber sie wollten alle ein Buch herausbringen, das sich vor allem gut verkauft. Es durfte nicht zu teuer werden. Und nicht zu groß. Es sollte ins Programm passen.” Das wollte Kayser nicht. “Also bin ich zur Bank gegangen, habe einen Kredit aufgenommen und bin mit meinem Team in die USA geflogen.” Sechzehn Monate hat er an dem RBook gearbeitet. 

Authentisch und nicht angepasst

Herausgekommen ist ein Statement, das weit über einen nischigen Autoklub hinausgeht. Wie die R-Gruppe selbst will sich das Buch vom Belanglosen und Vergänglichen trennen. Von der Flut der Bilder aus der Werbung und auf Instagram. Kayser sagt, es geht nicht um ihn selbst. Er wolle sich kein Denkmal setzen. “Ich wollte einfach ein kompromissloses Buch machen, das den Leuten auch noch in zwanzig Jahren gefällt.”

Im Zentrum steht der Club, die alten luftgekühlten Porsche und der Lifestyle einer Bruderschaft. In der R-Gruppe treffen sich Menschen aus allen Schichten. Architekten, Millionäre, Metzger und Holzfäller. Alle arbeiten zusammen an ihren Wagen. Der Name spielt auf den 911 R von 1967 an – eigentlich ein normaler 911er, aber modifiziert und schneller gemacht. Und darum geht es auch heute noch in dem Klub. Es werden keine Ausstellungsstücke gepflegt, die nur einmal im Jahr bei gutem Wetter auf die Straße dürfen. In der R-Gruppe wird selbst geschraubt. Es geht um das gemeinsame Fahren und die Autos. “Good driving Fun”, so drückt es ein Clubmitglied aus. “Wenn einer ein Problem hat, packen alle zusammen an,” sagt Kayser. “Das ist ein wenig so wie bei den Hells Angels nur ohne das Kriminelle.”

“Das ist was ganz anderes als die Concours-Oldtimer, die superhochpoliert werden. Da fahren die rauen Jungs.”

Nichts für Arschlöcher

Und diese Jungs haben auch ein Mittel gefunden, um nicht am eigenen Ruhm zu ersticken. Die Zahl der Mitglieder ist auf 300 limitiert. Wer hinein will, muss sich bewerben und bewähren. “Du musst etwas für den Klub tun. Zeigen, dass du dazu gehörst.” Dann kann es sein, dass man aufgenommen wird. “Aber für jeden, der aufgenommen wird, muss jemand gehen. Jemand, der nichts mehr für den Klub getan hat.” Reiche Oldtimerposer haben keine Chance. Gründungsmitglied Cris Huergas fasst es so zusammen: “If you’re an asshole, you’re not gonna get into this club!”